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die taz berichtet in 10 Jahren

3.9.82, Freitag. Die taz befindet sich in ihrer schlimmsten ökonomischen Krise. Na wenn schon! Die Finanzkrise der lateinamerikanischen Staaten ist dennoch unser Tagesthema, Anlaß ist die Jahrestagung von IWF und Weltbank in Toronto. Uli Kulke schreibt über den gescheiterten Monetarismus. Frankfurts OB Wallmann (CDU) meint, in der Stadt lebten so viele Ausländer, daß keine Integration mehr möglich sei. „Einfach zuviel.“ Dies dürfe jedoch „nicht dazu führen, daß wir die Integration ablehnen“. „Was fehlt“ meldet u.a.: „Georg mit einer akuten Verstimmung“. Auf der 2 weisen wir auf eine Aktion der Hannoveraner „Klebefinken“ hin, die bei NUKEM und anderen Atomfirmen „die Türschlösser mit einem Spezialklebstoff behandelt“ haben. Die Seiten 8 und 9 beinhalten einen ellenlangen Brief an einen gewissen Christof, geschrieben von seinem Freund Horst, über das „Aussteiger“-Leben auf einer kleinen Südseeinsel. Der VS meldet 122 besetzte Häuser in Berlin, davon 62 in Kreuzberg. Und auf der Leserbriefseite schreibt Claudia zur Erklärung des Frauenbuchladens Kassel vom 27.8.: „Von diesem Lila-Latzhosen-Feminismus, der nur lustfeindlich, prüde und dogmatisch ist, habe ich die Nase voll. Deswegen fordere ich als Frau und Feministin: Spekulum und Straps, Klitorisbewußtsein und Tigerhemdchen!“ -pa-

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