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Demonstration für Ku'damm-Busspur

■ Taxi- und Busfahrer sowie BUND, IGEB und VCD machen gegen Senatsplan mobil

Berlin. Der vorläufig letzte Versuch, den Streit um die zeitliche Einschränkung der Ku'damm-Busspur zu schlichten, ist gescheitert. Die Baustadträte aus den drei betroffenen Bezirken hatten gestern morgen Verkehrssenator Herwig Haase (CDU) zu einem klärenden Gespräch aufgesucht, doch der Senator wollte sich noch immer nicht mit den Bezirkspolitikern unterhalten. Er habe seine Argumente schriftlich mitgeteilt und die Bezirke angewiesen, habe der Senator sein Schweigen begründet, berichtete Uwe Szelag (Bündnis90/ Grüne), Baustadtrat aus Wilmersdorf. Nun wollen Taxi- und Busfahrer sowie Verkehrs- und Umweltverbände auf der Einkaufsmeile demonstrieren.

Auf einer von der Berliner Taxi-Vereinigung und dem Verband des Berliner Taxigewerbes veranstalteten Pressekonferenz waren sich alle Vertreter einig, daß der Senator keine Argumente für die zeitliche Einschränkung der Busspur auf 9 bis 19 Uhr habe. Sein Plan sei besonders deshalb unüberlegt, weil nachts der Ku'damm von mehr Bussen befahren werde als am Tage, sagte Matthias Horth von der Fahrgastinitiative IGEB. Mit elf Linien sei der Boulevard das »Herzstück des Nachtbusnetzes«. Nachts verkehren 35 »Gelbe« in der Stunde, tags nur 25 Doppeldecker. Busfahrer Peter Lange befürchtete, daß die nervliche Belastung seiner Kollegen zunehmen werde. Auf Grund zweier verstopfter Fahrspuren müsse mit den Bussen wieder Slalom gefahren werden. Die Einschränkung der Busspur verursache für die BVG darüber hinaus zusätzliche Betriebskosten in Millionenhöhe, sagte Horth. Nach einer Aufstellung der Verkehrsverwaltung konnten durch die Busspur alleine bei der Linie 129 pro Werktags-Schicht 14 Mitarbeiter und 4 Busse eingespart werden. Dirk Wildt

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