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Nullwachstum

■ betr.: "Trübe Aussichten für die Wirtschaft", taz vom 4.9.92

betr.: „Trübe Aussichten für die Wirtschaft“, taz vom 4.9.92

Obwohl Sie in diesem Artikel die Art der Berechnung des Bruttosozialproduktes als mangelhaft bezeichnen, da Umweltschäden nicht mit ins BSP einberechnet würden, bleibt immer noch eine Frage übrig. Wieso stellen Sie in Ihrem Artikel hohes Wachstum als positiv hin und niedriges als trübe, unproduktiv, frostig usw.?

Nullwachstum, das heißt keine Steigerung der Produktion, bedeutet, daß genausoviel wie zuvor produziert wird; ist demnach keineswegs unproduktiv. Es garantiert also denselben Lebensstandard, und nicht nur für die heute lebenden Menschen, sondern auch für zukünftige Generationen, denn wenn die Produktion nicht erweitert würde, stiege weder die Umweltverschmutzung, der Rohstoffabbau noch der Energieverbrauch an.

Selbstverständlich würde auch im Nullwachstum die Umwelt verschmutzt, nur nicht im steigenden Maße. Dies wäre dann eine Chance, Umweltschäden durch technische Mittel zu vermeiden, deren Wirkung sonst durch steigende Verschmutzung kompensiert würde (was nützt eine verbesserte Abgasfilterung, wenn die Emissionsquellen zunehmen?). Boris Mahltig, Bremen

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