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Lokalkoloratur: Robert von Fintel (Bundesbahn-Betriebswerk 4)

LOKALKOLORATUR

„Ohne Ausbildung darfst Du hier nichts anfassen.“ Robert von Fintel ist seit 22 Jahren Drehscheibenwärter beim Bundesbahn-Betriebswerk 4 in Hamburg-Wilhelmsburg. Täglich schiebt der 60jährige Dienst in seinem unaufgeräumten Kabuff. Für philosophische Gedanken bleibt dem Drehscheibenwärter keine Zeit: „In der Frühschicht muß ich bis zu 30 Loks umsetzen.“ Von ihren Abstellgleisen fahren sie auf die Drehscheibe. Robert von Fintel setzt sie auf das richtige Betriebsgleis - die Anschlußschiene muß genau passen. „Früher war das alles noch schlimmer“, meint der Eisenbahner mit stoischer Gelassenheit. „Da mußten wir nämlich auch die Dampfloks beheizen.“ Eine Arbeit, die niemand gerne machte, wegen des Schmutzes: „Überall lag dicker Kohlenstaub.“ Wenn es geregnet hatte, standen die Heizer knöcheltief im Kohlenschlamm. Trotzdem durften die Kessel nicht kalt werden, die Loks hatten betriebsbereit zu sein. „Die Dieselmaschinen werden elektrisch warm gehalten“, erklärt Robert von Fintel. Da muß er nur noch den richtigen Stecker in die Dose stecken. Im Winter stellt der Drehscheibenwärter seine kleine Heizung an. Und wenn mal keine Lok zu drehen ist, setzt er sich auf einen alten Holzstuhl und denkt an alte Zeiten. ts

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