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Ruck durch Stein

■ Uefa-Cup: Widzew Lodz — Eintracht Frankfurt 2:2 (2:0)

Lodz (dpa) — Auch in der Stunde des Teilerfolgs mit dem 2:2 im Uefa- Cup-Hinspiel bei Widzew Lodz schreckt Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic vor unpopulären Maßnahmen nicht zurück und setzt den 24jährigen Nationalmannschaftsanwärter Uwe Bindewald im Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken am Samstag auf die Bank. Die logische Konsequenz zweier folgenschwerer Fehler, mit denen der völlig von der Rolle geratene Bindewald die beiden polnischen Tore durch Jozwiak (20.) und seinen nie unter Kontrolle gebrachten direkten Gegenspieler Koniarek (26.) begünstigte.

„Wir haben große Defizite in der Defensive“, sagte der 44jährige Stepanovic. „Wenn der Gegner Druck auf unsere Abwehr ausübt, entdeckt man erst die Schwächen.“ Ausgenommen Uli Stein. Der mit 37 Jahren älteste Bundesliga-Akteur war der Garant für die gute Ausgangsposition zum Erreichen der 2. Runde. Seine Weltklasseparade unmittelbar nach der Pause gegen Koniareks Sechs-Meter-Schuß brachte die Wende. „Da ging ein Ruck durch die Mannschaft. Hätte es 0:3 gestanden, wäre die Gefahr eines zweiten Bröndby Kopenhagen riesengroß gewesen“, sagte der Schlußmann, an das 0:5-Debakel von Dänemark 1990 erinnernd.

Daß die durch polnische Härte provozierten ängstlichen Aktionen in geordnete Bahnen gelenkt wurden, war das Verdienst zweier Spieler: Was der 35jährige Rudi Bommer als Ersatz des verletzten Regisseurs Uwe Bein zeigte, hatte Hand und Fuß, vor allem aber Kopf. Stepanovic: „Traumhaft.“ Am wirkungsvollsten assistiert wurde der älteste Feldspieler vom jüngsten Eintracht- Akteur. Nicht zufällig war der 19jährige Marek Penksa mit Bommer an Yeboahs Anschlußtor (68.) beteiligt. Der Ghanaer wiederum bereitete den Ausgleich des eingewechselten Wolf (83.) vor. „Im Angriff liegt unsere Stärke“, erklärte Stepanovic, wenngleich ihm Kruses Lässigkeit, mit zwei Hebern wie in Wattenscheid ein „Tor des Monats“ zu erzielen, mißfiel.

Eintracht Frankfurt: Stein - Binz - Roth, Bindewald - Penksa, Bommer, Falkenmayer (46. Wolf), Weber (84. Möller), Studer - Kruse, Yeboah

Zuschauer: 15.000; Tore: 1:0 Jozwiak (20.), 2:0 Koniarek (26.), 2:1 Yeboah (68.), 2:2 Wolf (83.)

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