: Provozierend
Provokationen sind schmerzhaft, aber die Wirkung kann wohltuend sein. [...] Mir geht es um die Frage: „Sind die Deutschen ein Volk von Kindermördern und deren Sympathisanten?“
Als die „Tagesschau“ über die Vorfälle in Quedlinburg berichtete, sprachen sie von „Jugendlichen“ auf der einen und von „Linken aus der autonomen Szene“ auf der anderen Seite. Diese Wortwahl ist kein Zufall. Die „Jugendlichen“ warfen Brandsätze. Am selben Tag erlitten Asylbewerberkinder in Westdeutschland schwere Brandverletzungen. Sie wurden von „Jugendlichen“ angezündet. Ein paar Tage später prügelten im Osten Nazis direkt auf bosnische Kinder los. Schlimmeres konnte verhindert werden.
Als kinderfeindlich lassen wir Deutsche uns schon lange bereitwillig titulieren. Wir geben es zu, ohne viel Scham. Und die vielen Kinder, die die Türkinnen immer kriegen, sind den meisten ein Dorn im Auge, mancher fühlt sich bedroht deswegen. Schon vor einigen Monaten erlitten libanesische Kinder bei einem Molli-Angriff auf ein Asylbewerberheim schwerste Verbrennungen. Das ist allgemein bekannt. Aber immer noch applaudiert die Menge auf der Straße, wenn Mollis fliegen.
Und wer die Bild-Zeitung liest oder vergeblich auf angemessene Reaktionen unserer Repräsentanten wartet, kann den Verdacht nicht ganz verwerfen, daß wir Deutschen ein Volk von Kindermördern und deren Sympathisanten sind. Ralf Arnold, Nürnberg
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen