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Hamburger Trainerschwund

Berlin (taz) — Gute Nachrichten aus dem Norden: In Hamburg werden die Fußballer aufsässig. Nachdem am Montag die HSV-Kicker ihren schreihalsigen Trainer Coordes abgesägt haben, zog St. Pauli nach, voller Angst um die revolutionäre Vormachtstellung in der Stadt. Mit sofortiger Wirkung trennte sich der Zweitligist am Mittwoch von Coach Michael Lorkowski. Grund: ein Spieleraufstand gegen den 37jährigen Trainer, der die Mannschaft mit 13:17 Punkten auf den 18 Tabellenplatz geführt hat. Beim HSV hat man derweil den Assistenztrainer Benno Möhlmann („Gewerkschafts- Benno“) engagiert — eine Sparlösung, wie der Club sagt. Der 38jährigen Berufsanfänger, der die Trainerausbildung mit Bravour absolvierte, wehrt sich: „Ich bin keine billige Lösung. Das betrifft Konzept und Gehalt.“ Der Ex-Profispieler, der einst als Mitgründung der vdv-Spielergewerkschaft für Aufregung in den Präsidiumsetagen sorgte, kündigte als erste Amtshandlung menschliche Verhaltensformen an: „Es ist wichtig, vernünftige Umgangsformen zu pflegen.“ Das allein ist schon einmal wohltuend nach Coordes.

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