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Ärger um Alster-Atrium

Finanzbehörde und Bezirksamt kritisieren  ■ Alleingang der SPD Wandsbek

Behördenproteste gegen den geplanten Bau des Poppenbüttler Büro- und Hotel-Komplexes „Alster- Atrium“ am Kritenbarg. Die Wandsbeker SPD/FDP-Koalition hatte Anfang 1992 der ECE, Betreiberin des Alstertaler Einkaufszentrums, einen Planungsauftrag für ein 25000 Quadratmeter großes Dienstleistungszentrum gegeben. Opposition wie Anwohner wurden erst Monate später informiert.

Der Alleingang der Wandsbeker Sozis rief jetzt auch die Liegenschaftsverwaltung der Finanzbehörde, die für die Vergabe städtischer Flächen zuständig ist, auf den Plan. Ihr Leiter, Dr. Heinz Schröder, protestierte scharf gegen die Hinterzimmer-Kungeleien — allerdings bei der falschen Adresse. In einem der taz vorliegenden Brief an die Wandsbeker Bezirksamtsleiterin Ingrid Soehring (CDU) vermutet Schröder, ihre Behörde habe die Planung initiiert, „die kaum noch der jetzigen Ausweisung Freizeitzentrum entspricht“ und die Finanzbehörde sträflicherweise „vorher in keiner Weise informiert“. „Für das hier praktizierte Verfahren“ könne er „wenig Verständnis“ aufbringen, rügte der Senatsdirektor, um ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß es allein dem Senat vorbehalten sei, über die Bebauung der Grünfläche zu entscheiden.

Doch auch die Wandsbeker Bezirkschefin wurde, so geht aus ihrer Antwort auf den Liegenschafts- Protest hervor, erst Mitte Juli von der ECE über das neue Nutzungskonzept informiert. Das „von der Wandsbeker SPD-Fraktion ge-

wählte Verfahren“ fände sie „in hohem Maße erstaunlich“. Matthias Woisin, Pressesprecher der Finanzbehörde, kann in dem Planauftrag der Wandsbeker Koalition allenfalls „einen Beitrag zur politischen Willensbildung erkennen“. Im Klartext: Die Bezirks-Sozis dürfen ruhig planen, was sie wollen, entscheiden tut immer noch der Senat. Marco Carini

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