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Einigung um Rote Flora?

■ Gespräche über Konzept brachte Annäherung / Jetzt darf der Senat nicht querschießen

über Konzept brachte Annäherung / Jetzt darf der Senat nicht querschießen

Im Konflikt um die Rote Flora bahnt sich eine kleine Sensation an: Vieles deutet nach der zweiten Verhandlungsrunde zwischen Stadtentwicklungssenatorin Traute Müller und den Rot-FloristInnen darauf hin, daß das Stadtteilzentrum im Schanzenviertel in seiner jetzigen Form gesichert werden kann.

„Kindergärten oder keine, entscheiden wir alleine — alles Müller oder was?“ prangte gestern abend vom Altonaer Rathaus, als die Verhandlungsdelegationen um ein Nutzungskonzept debattierten. Doch der Spruch sollte wohl Realität werden. Überraschend verzichtete Traute Müller in den Gesprächen plötzlich auf die Grundsatzforderung des Senats, daß die Rote Flora aufgeteilt und der erste Stock des Ex-Varietées an einem senatskonformen Träger für eine Kindertagesstätte übergeben werden muß. Vielmehr solle jetzt an einem runden Tisch mit Elterninitiativen und Kindergruppen der Bedarf im Viertel ermittelt werden, um dann im konkreten Fall zu entscheiden, ob und welches Projekt in die Rote Flora integriert werden kann. Diese Vorstellung deckt sich weitgehend mit dem Angebot der Rot- Floristen.

Der Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde (Steb) bestätigte mehr oder weniger diese Angaben. Andreas Rieckhoff: „Die Rote Flora hat zugesagt, daß es ein Angebot für Kinder geben soll. Die Trägerschaft ist aber noch offen.“ Durch dieses Zugeständnis hätte sich die „Chance“ verbessert, daß die Gespräche „möglicherweise aussichtsreich“ abgeschlossen werden können. Über die genauen Modalitäten soll jetzt eine gemeinsame Arbeitsgruppe weiterverhandeln.

Rieckhoff weist allerdings darauf hin, daß Traute Müller dem Senat erst „berichterstatten“ muß. Rieckhoff: „Erst der Senat und die Bürgerschaft können die gesperrten Mittel für die Flora freigeben.“ Der Stimmungswechel in der Steb war offenkundig nach einem Besuch von Traute Müller in der Flora am vergangenen Montag eingetreten, wo sich die Senatorin „sichtlich beeindruckt“ von den Aktivitäten in dem Zentrum gezeigt hatte. Kai von Appen

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