: Wir sind einfach blöde
■ Senatorin Uhl: Lauter Mißverständnisse (vgl. S. 30)
Stadtrat Lemke „bedauere es sehr, wenn der Eindruck entstanden sei, im Ressort der Senatorin für Arbeit seien Millionen verschoben worden“, teilt die Senatorin für Arbeit mit. Nachforderungen gebe es nicht. Und Lemke kriegt 7 Millionen.
Man reibt sich die Augen. Lemke hatte die Behauptungen, die jetzt ein Mißverständnis sein sollen, wortwörtlich und schriftlich am 28.8.1992 aufgestellt. „Die Berechtigung für diese Forderungen haben Sie inzwischen schriftlich anerkannt“, hatte er formuliert. Weiß der Mann nicht, was er schreibt? Oder ist er gekauft worden? Oder ist er in Parteidisziplin eingeknickt?
Die Senatorin dementiert Vorwürfe, die nie erhoben wurden. „Verschwundene Millionen“ gebe es nicht, sagt sie. Lemke hatte behauptet, von der Deputation für Bremerhaven vorgesehene Millionen seien in Bremen ausgegeben worden. Die Mittel seien „in der Höhe geflossen, in der sie von Bremerhaven benötigt worden sind“. Lemke hatte behauptet: Nicht in der Höhe, in der die Deputation sie beschlossen hatte. Bremerhaven sei deshalb erheblich „in Vorleistung getreten“. Glaubt die Senatorin, die Presse sei zu dumm, den Unterschied zu begreifen? Oder begreift sie selber ihn nicht? Klaus Wolschner
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen