: "Ich spiele immer mit Ausländern"
■ Altonaer SchülerInnen veranstalten ein buntes Fest für Völkerfreundschaft
veranstalteten ein buntes Fest für Völkerfreundschaft
Mit einem Sternmarsch haben gestern über 1000 SchülerInnen zahlreicher Altonaer Pennen gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus demonstriert. Anschließend versammelten sie sich zu einem deutsch-ausländischen Sport- und Kulturfestival im Einkaufszentrum, mit dem für Völkerfreundschaft geworben wurde. Motto: „Freundschaft macht Schule.“
Während Schülern in Ohlstedt von vielen ihrer Eltern zumindest Distanz zu Ausländern verordnet wird, ist das multikulturelle Zusammenleben an Altonas Schulen mittlerweile Normalität, neun Nationalitäten in einer Klasse sind Alltag. „Ich spiele immer mit Ausländern“, prangte es von den selbstgefertigten Schüler-Transparenten, als der Zug der Kids mit Getöse durch das Viertel zog. Bei dem Fest in der Großen Bergstraße wurden „Haß und Gewalt gegen Ausländer“ scharf verurteilt, stattdessen zu Humanität und menschlichem Miteinander aufgerufen.
Welch einen Schwachsinn bestimmte Parolen beinhalten, veranschaulichte am Nachmittag das Gewaltfreie Aktionsbündnis: Kurzerhand sperrten „Polizeikräfte“ den Zugang zum Einkaufszentrum des ehemalig dänischen Altona. „Halt — hier Grenze.“ Eine Grenzschützerin: „Das Boot ist voll.“ Ihre Empfehlung: einen Asylantrag stellen, Ablehnung werde garantiert. Während diese Aktion einige Passanten zum Nachdenken anregte, verstand eine junge Blondine keinen Spaß und rastete aus. Mit den Worten: „Wenn sie mich nicht durchlassen, erstatte ich Anzeige“, boxte sie sich durch die „Ordnungskräfte“, wanderte sozusagen illegal ein. Ihr anschließende Geständnis: „Ich finde es eine Sauerei, wenn hier die Polizei durch den Dreck gezogen wird.“ Sie gehört nämlich selbst dazu. pemü
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