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Ukrainer sagen Rubel ade

■ Eine eigene Währung soll noch im Oktober eingeführt werden

Moskau (dpa/taz) — Die Ukraine will noch im Oktober aus der Rubelzone ausscheiden und eine eigene Währung einführen. Diese Botschaft brachte der russische Ministerpräsident Jegor Gaidar von seinem eintägigen Arbeitsbesuch in Kiew mit. Hauptgrund für den Rückzug sei die fehlende Kontrolle über die Geldmenge: Denn die Notenpresse steht in Moskau, und die russische Zentralbank bestimmt allein darüber, wieviel Geld gedruckt wird. Die Entscheidung fand Gaidars Zustimmung: Eine ukrainische Nationalwährung sei der beste Weg, um die Finanzbeziehungen beider Länder zu normalisieren. Die Ukraine und Rußland haben gegenseitig hohe Zahlungsrückstände. Zu einem großen Teil wird die russische Währung bereits seit Monaten durch Coupons ersetzt.

Gaidar und der ukrainische Präsident Krawtschuk hatten sich vor allem getroffen, um über die Zahlungsprobleme im Zusammenhang mit den Auslandsschulden der ehemaligen Sowjetunion zu verhandeln. Offenbar konnten sie sich einigen; es wurde ein Vertrag unterzeichnet, dessen Inhalt jedoch nicht veröffentlicht wurde.

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