■ Barentsmeer: Atom-Müllkippe
Moskau (dpa/taz) — Das polare Barentsmeer um die russische Insel Nowaja Semlja ist die größte nukleare Müllkippe der Welt. Greenpeace stellte gestern in Moskau eine Studie vor, wonach dort insgesamt fünfzehn Reaktoren und 17.000 Fässer mit Atommüll zwischen den frühen sechziger Jahren und 1984 versenkt worden sein sollen. Die Radioaktivität des Materials wird auf 2,2 bis 3,2 Millionen Curie geschätzt. Zu einer Expedition in das militärische Sperrgebiet Nowaja Semlja lief das Greenpeace-Schiff „Solo“ in den russischen Hafen Murmansk ein. Die Besatzung kritisierte, daß die russischen Behörden ihnen bislang die Weiterfahrt verweigert hätten. Bereits im September war einer russisch-norwegischen Forschergruppe der Zugang zu dem Gebiet versagt worden.
Das Greenpeace-Forschungsschiff „Rainbow Warrior“ der Umweltschützer untersuchte zur gleichen Zeit die ökologische Situation in der fernöstlichen Küstenregion Rußlands am Pazifik. Nach dessen Angaben ist der Rückgang der Fischbestände durch Überfischung und Luft- und Wasserverschmutzung dort ausgesprochen besorgniserregend.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen