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Soundcheck: Marius Müller-Westernhagen / Michael Brook

SOUNDCHECK

Heute, morgen und übermorgen abend: Marius Müller-Westernhagen. Er galt als vielversprechender Schauspieler, als er sich Ende der 7Oer Jahre den Mund aromatisch einnebelte, und in der Folge als Film-„Theo“ und auf Platte als „Prinz“ mit Pfefferminz den Angebeteten „an die Wäsche“ ging. Westernhagen gab den sympathischen Proletarier-Looser, was vielen inneren Schweinehunden einen Schulterschluß wert schien. Lautstarke HSV und SdAJ-Anhänger fühlten sich durch seine Lieder über Frauen, diese textlich einvernehmlich heruntergeputzten „Ladys“ oder Gnatzbürsten, zum Brüderschaftsaufen animiert. Nach ein paar besinnlichen, ambitionierten Platten Mitte der 80er besinnt sich Westernhagen der ideellen Schnittmenge mit seinem Publikum und verfaßt ein paar Hits, die refraintechnisch und gröhlmäßig wieder abräumen. Das Lied „Freiheit“ enthält die gestochen scharfe Beschreibung einer Situation, in der sich nicht nur alle in einem Boot wiedertreffen, sondern auch gemeinsam, wenn auch vergeblich rudern können. Schöne neue Aussichten. Kristof Schreuf

Sporthalle, jeweils 20 Uhr

Morgen abend Michael Brook.

Wer ihn kennt, kennt sich aus. Zumindest bei einigen Klang- und Tonbastlern ist der Saitenkünstler Michael Brook ein begehrter Partner. John Hassell schwört auf seine Mitarbeit genauso wie Brian Eno oder David Sylvian. Für seinen eigenen Bekanntheitsgrad hat Michael Brook dagegen wenig getan. Das mag mit einer altmodischen Bescheidenheit und der Hoffnung, daß sich Qualität schon durchsetze, zu tun haben. In der Band Michael Brooks verschmelzen sich klangmalerische Weiten ethnischer Klangkonzepte mit den Möglichkeiten der modernen Technik. Radikaler als bei seinen sonstigen Arbeitgebern und mindestens ebenso interessant. step

Prinzenbar, 22 Uhr

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