piwik no script img

Der Siebte in Folge?

■ DFB-Pokal: Von den Norddeutschen nur noch 96ger im Rennen

: Von den Norddeutschen nur noch 96ger im Rennen

Die Hamburger und schleswig- holsteinische Teams haben sich schon längst aus dem laufenden DFB-Pokal verabschiedet. Einzig Hannover 96 ist noch als norddeutscher Vertreter im Rennen. Der Cup-Verteidiger möchte am Samstag beim Bundesliga-Aufsteiger Bayer Uerdingen zum siebten Mal in Folge als Zweitligaklub eine Mannschaft aus dem Oberhaus aufs Kreuz legen. „Ich habe keine Befürchtungen um meine Spieler, die sehr selbstbewußt in Pokalkämpfen auftreten. Sie haben dies schließlich auch im Europapokal gegen Werder Bremen gezeigt“, gab sich Trainer Eberhard Vogel am Freitag zuversichtlich im Hinblick auf die Aufgabe in der Grotenburg-Kampfbahn. Zumal sein Team im Alltags- Geschäft der 2. Bundesliga mit 2:1 über MSV Duiburg in einem Nachholspiel in dieser Woche triumphiert hatte.

Für den Deutschen Meister von 1938 und 1954 war der Pokalsieg im Mai über Borussia Mönchengladbach nach Elfmeterschießen ein Segen für den von Personal- und Finanzkrisen geschüttelten Klub. Die Last der Verbindlichkeiten von über vier Millionen Mark, der fehlende sportliche Erfolg und eine glücklose Trainer- und Spieler-Politik ließen Vorstand und Fans in den vergangenen Jahren fast verzweifeln. Aber mit Präsident Fritz Willig und dem inzwischen beim FC St. Pauli in Hamburg entlassenen Trainer Michael Lorkowski schüttete Fortuna ihr ganzes Füllhorn über Hannover 96. Durch Pokal-Halbfinale und Endspiel in Berlin sowie der 1. Runde im Europapokal- Wettbewerb flossen mehr als fünf Millionen Mark auf die sonst leeren Konten, so daß nicht nur die Führungsspitze des Vereins, sondern auch die Spieler durch hohe Prämienzahlungen eine „breite Brust“ bekamen.

„Wir können endlich einmal planen, ohne immer aufs Geld zu schauen“, freute sich Schatzmeister Dieter Braun über den „warmen Regen“ in der Kasse. Trotzdem behielt er bei den Neuverpflichtungen Augenmaß. Auch Präsident Willig mahnte — aus Erfahrung der Vergangenheit klug geworden — zur Sparsamkeit: „Wir haben hier in diesem Klub so viele negative Dinge schon erlebt, daß es nun an der Zeit ist, eine solide Basis für die Zukunft zu schaffen.“ beag

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen