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"Abimael Guzman, der Lenin unserer Zeit"-betr.: "Lebenslang für Guzman" (Leuchtender Pfad erlischt), taz vom 9.10.92

betr.: „Lebenslang für Guzman“ (Leuchtender Pfad erlischt), taz vom 9.10.92

Macht Euch keine Sorgen, von einem Erlöschen des Leuchtenden Pfades (PCP) kann keine Rede sein.

Es muß Euch doch schwer nerven, daß mittlerweile auf jeder verfügbaren Fläche im Kreuzberger Ghetto (Yeah, revolutionäre Städtepartnerschaft Kreuzberg-Ayacucho) der Vorsitzende Gonzalo mit geballter Faust grüßt, Parole an Parole den Leuchtenden Pfad hochleben läßt und maoistische RebellInnen nächtliche Demonstrationen durchführen, um im Rahmen einer weltweiten Kampagne das Leben des Vorsitzenden Gonzalo (Abimael Guzman) zu verteidigen.

Abimael Guzman, der Lenin unserer Zeit. Kein anderer seit Mao Tse-tung verkörpert so den Alptraum der Bourgeoisie und den Traum der Verdammten dieser Erde. Da erlischt gar nichts. Im Gegenteil, auf die Glückwünsche des Imperialismus folgt die Antwort der Weltklasse. 5.000 demonstrierten in Neu Delhi gegen die Verhaftung Guzmans. In Ayacucho legt ein bewaffneter Streik die Stadt lahm.

Guzmans maskierte Militärrichter sind offensichtlich die letzten, die Euren und den frommen Wünschen der Weltreaktion (Ende eines Mythos, blabla) Glauben schenken wollen.

Was die Reaktion oder besser Nichtreaktion von amnesty international betrifft, bleiben doch wirklich ernste Zweifel, ob die ai- VertreterInnen in Peru auch nur ansatzweise bürgerliche Rechtsnormen und faschistische Willkür auseinanderhalten können (oder wollen). [...] Gordon Agyei, Berlin

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