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Staffelts Vorsprung geschmolzen

■ Kreuzberg und Schöneberg stimmten für Buttgereit

Berlin. Am Wochenende sprachen sich die SPD-Kreisverbände Schöneberg und Kreuzberg mit überwältigender Mehrheit für Monika Buttgereit als Kandidatin für das Amt des Parteivorsitzenden aus. In Schöneberg, ihrem Heimatbezirk, erhielt sie nur zwei und in Kreuzberg sechs Gegenstimmen. Zum Abschluß der parteiinternen Vorstellungsrunde der beiden Kandidaten in den Bezirken konnte die amtierende Landesvorsitzende damit ihr Ergebnis gegenüber ihrem Konkurrenten Ditmar Staffelt noch erheblich verbessern. Trotzdem kann der Fraktionsvorsitzende der SPD wahrscheinlich auf eine solide Mehrheit für seine Kandidatur zum Parteivorsitz bauen, wenn am übernächsten Wochenende der Parteitag zusammentritt. In 16 von 23 Bezirken sprachen sich die Parteigliederungen für ihn aus. Bei den Ostberliner Genossinnen und Genossen konnte er gar geradezu sozialistische Ergebnisse erzielen. Auch in Reinickendorf, dem mitgliederstärksten Bezirk der SPD, sprachen sich am letzten Wochenende 62 Delegierte für ihn aus, Buttgereit konnte dort 42 Stimmen auf sich vereinigen.

Auf dem Landesparteitag könnte es allerdings noch zu einer Veränderung dieses vorläufigen Ergebnisses kommen. Denn vor der Wahl debattieren die Delegierten über die Petersberger Beschlüsse. Zum Asylrecht nehmen die beiden Kandidaten eine konträre Position ein. Während Buttgereit eine Änderung des Grundgesetzartikels 16 ablehnt, plädiert Staffelt dafür, durch ein Asylzulassungsgesetz Bewerber aus „Nichtverfolgerstaaten“ vom Asylverfahren auszuschließen. Damit vertritt er bislang nicht die Mehrheitsmeinung der Partei. Oskar Lafontaine, der für die Abschaffung des Artikels 16 eintritt, wird mit einem Referat die Debatte einleiten. Dr

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