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„Waterloo-Ufer muß Chefsache werden“

■ Flüchtlingselend: Immer noch keine Reaktion der Innenverwaltung

Kreuzberg. Die ersten jugoslawischen Kriegsflüchtlinge, die gestern ihre Duldung in der Ausländerbehörde am Waterloo-Ufer verlängern wollten, erschienen schon 16 Stunden früher, nämlich am Dienstag abend. Ohne Decken, ohne Nahrung, ohne warme Getränke, um die kalten Temperaturen auszuhalten. Der ausländerpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Eckhardt Barthel, der in der Nacht zum Mittwoch vor Ort erschien, kommentierte deftig: „Die Situation ist beschissen.“ Er will die katastrophale Lage im Ausländerausschuß besprochen haben, aber die Sitzung ist erst in einer Woche. Barthel kann auch nicht verstehen, warum der Warteraum über Nacht geschlossen bleibt. „Wachpolizisten, um die Büroräume zu beschützen, sind doch ständig präsent.“ „Das Waterloo- Ufer muß zu Heckelmanns Chefsache werden“, fordert er. Die Ausländerbehörde solle die Bearbeitung nach Buchstaben „entzerren“. Seit drei Tagen steht eine Antwort der Innenverwaltung an die taz aus. Auch eine angekündigte Presseerklärung fehlte bis Redaktionsschluß. Ungeklärt bleibt, warum nicht wenigstens wärmende Zelte aufgestellt werden, wenn die Bürokratie schon gräßlich versagt. Die Sozialverwaltung betont, das Problem sei eindeutig eine Angelegenheit der Innenverwaltung. aku

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