■ RAF: Politik versagt
Hamburg (dpa) – Nach Ansicht der Gefangenen der „Rote Armee Fraktion“ (RAF) ist die vom früheren Bundesjustizminister Klaus Kinkel (FDP) zu Jahresbeginn vorgeschlagene Initiative zur Beendigung des blutigen Konflikts politisch tot. In einem Interview des Fernsehmagazins „Panorama“ warf der seit über 17 Jahren inhaftierte Karl-Heinz Dellwo der Politik vor, bis heute nicht auf die Erklärung der RAF vom April reagiert zu haben, in der die Einstellung der Anschläge auf führende Vertreter aus Wirtschaft und Politik angekündigt wurde. Kinkels Nachfolgerin Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (FDP) habe den Gefangenen mitteilen lassen, „daß sich nichts bewegen wird“. Den Sicherheitsbehörden sei seit Monaten bekannt, daß sich in den Gefängnissen Verbitterung breit mache, weil sich die Hoffnungen auf eine zügige Entlassung einer Reihe von Langzeit-Gefangenen nicht erfüllt hätten, heißt es in dem „Panorama“-Beitrag.
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