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Raubkopierer erwischt

Zwei 16jährige Jugendliche, die mit kopierten Videodisketten regen Handel trieben, wollten offensichtlich auch Nervenstärke demonstrieren: Obwohl ihnen bereits die Polizei auf den Fersen war, dealten sie munter weiter. Doch die FahnderInnen ließen sich nicht foppen; bei einer Razzia stellten sie über 1000 Disketten sicher.

Die Burschen waren aufgefallen, als sie Videospiele über Fachzeitschriften zum Verkauf oder Tausch anboten. Die Raubkopien hatten sie zuvor von Original-Disketten der Software-Hersteller gezogen oder ihrerseits schon auf Raubkopien zurückgegriffen. Nach langen Recherchen ermittelte die Polizei, daß die Bergedorfer Kids ihren Handel über ein Norderstedter Postamt unter dem Pseudonym „PMT“ abwickelten — entweder dort die Disketten verschickten oder postlagernde Sendungen unter dieser Kennzeichnung entgegennahmen.

Obwohl einer der beiden bereits zur Vernehmung ins Polizeipräsidium geladen worden war, dauerte der Handel anschließend an. Daraufhin entschlossen sich die Fahnder zur harten Tour: Zunächst wurde eine Postkontrolle durchgeführt, dann filzten Beamte die Wohnungen der Verdächtigen. In einem „Kinderzimmer“ stellten die Polizisten 272 Raubkopien sicher. Bei seinem Kumpan erspähten die Beamten sogar 800 Disketten sowie eine Computeranlage und ein Adressenverzeichnis über Tauschpartner. Der Jugendliche hatte noch während der Hausdurchsuchung vergeblich versucht, die Adressenliste verschwinden zu lassen. — Den beiden Burschen droht nun eine saftige Jugendstrafe wegen Verstoßes gegen das Urhebergesetz. Kai von Appen

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