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Kapital gegen rechts

■ Rund ein Dutzend Berliner Firmen werden jetzt aktiv gegen Rassismus

Berlin (taz) – Über ein Dutzend Berliner Unternehmen haben sich jetzt zu einer in Deutschland bisher einmaligen „Initiative Verständigung“ zusammengeschlossen. Die Betriebe kommen aus unterschiedlichen Branchen und wollen mit Aktionen „eindeutig und öffentlich gegen Gewalt von rechts Stellung beziehen“, so Lutz Engelke, Sprecher der Initiative. Engelke betonte, daß „unsere Arbeit mit dem Datum Weihnachten nicht zu Ende ist“ und lud weitere Unternehmen ein, sich an der Aktion zu beteiligen.

Mehrere an der Initiative beteiligte Unternehmen würden auf Weihnachtspräsente verzichten und das dadurch gesparte Geld in einen Fonds einzahlen. Mit dem Erlös sollen unter anderem Jugendprojekte gesponsert werden. Der Berliner Jugendsenator Thomas Krüger (SPD) unterstützt die Initiative. Die Unternehmer wollen mit ihm gemeinsam ein „mobiles Jugendzelt“ entwickeln, mit dem in „besonders gefährdeten Stadtteilen Berlins zusätzliche Angebote zur Jugendarbeit gemacht werden sollen“, so Engelke. Eine Arbeitsgruppe der Initiative arbeite bereits an der Entwicklung einer überregionalen Kampagne gegen Rassismus. In einer anderen AG würden spezielle „Social Sponsering“-Projekte entwickelt und koordiniert.

Die Unternehmen, die sich an der Initiative beteiligen, kommen vor allem aus der Medien-, Werbe-, Marketing und Kommunikationsbranche. Es haben sich auch Architekturbüros und Transportbetriebe angeschlossen. Der Berliner Künstler Justus Blumenstein hat der Initiative künstlerische Projekte zur Verfügung gestellt. Vor einiger Zeit verschickte er dazu 160 weiße Leinwände an Künstler in aller Welt.

Die „Initiative Verständigung“ ist offen für alle Unternehmen in Berlin und anderen deutschen Städten. Engelke, der als Manager in einer Marketing- und Werbeagentur arbeitet: „Wir sind der Überzeugung, daß Impulse von Seiten der Wirtschaft die politische und demokratische Glaubwürdigkeit unseres Landes unterstreichen und fördern.“ ccm

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