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Mendiburu: Mietwucher

■ Konfliktfall Mainzer Straße 3: Jetzt ist das Bezirksamt am Zug

Friedrichshain. In den Konflikt um die Mainzer Straße 3 schaltet sich nun das Bezirksamt Friedrichshain ein. Wie von der taz berichtet, wird dort vom Privateigentümer, einer Imago-Immobilien, für ein „amerikanisches“ Hinterhausappartement mit Naßzelle ein Mietpreis von 24 Mark pro Quadratmeter verlangt. „Mietwucher im wahrsten Sinne des Wortes“ kommentierte nun Bezirksbürgermeister Helios Mendiburu (SPD) gegenüber der taz die Mietforderung der Eigentümer. „Auf der nächsten Sitzung des Bezirksamtes wird der Fall Mainzer Straße 3 auf der Tagesordnung stehen.“

Bezirksbürgermeister Mendiburu will nun auch das Wohnungsamt beauftragen, wegen der geplanten gewerblichen Nutzung zweier Vorderhausetagen gegen die Eigentümer vorzugehen. „Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um dieser Form von Manchesterkapitalismus Einhalt zu gebieten“, versprach er.

Aus dem Bauamt Friedrichshain war unterdessen zu hören, daß es keine Möglichkeit gebe, den Antrag auf Zweckentfremdung abzulehnen. „Die Eigentümer haben ausreichend Ersatzraum nachgewiesen, so daß uns die Hände gebunden sind“, bedauerte Baustadträtin Martina Albinus (Bündnis). Daß ein Teil der Ersatzwohnungen in anderen Bezirken liege, ändere nichts an dieser Tatsache, meinte die Baustadträtin. Was den möglichen Mietwucher betreffe, riet sie den MieterInnen, sich an die Mietpreisstelle des Wohnungsamts zu wenden. Nur wenn eine konkrete Anzeige vorliegt, könne der Bezirk aktiv werden. „Eine ähnlich hohe Mietforderung hat es in Friedrichshain“, so Albinus, „bisher aber noch nicht gegeben.“ Uwe Rada

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