: Igelkundiges Einsammeln
■ Betr.: "Alle Igel raus", 15.10.92
Betr.: „Alle Igel raus“, 15. 10. 92
(...) Es ist schon richtig, daß Igel nicht grundlos „eingesammelt“ werden sollen. Die vorübergehende Obhutnahme kommt daher nur für kranke, verletzte und hilfsbedürftige Tiere in Betracht.
Jungigel sollten bis zum Einbruch winterlichen Wetters gern mindestens 500 Gramm erreichen. Einem soeben angetroffenen 400er Mitte Oktober traue ich es durchaus zu, bis zur Adventszeit noch über 600 Gramm zu erreichen. Verhindern könnte dies z.B. ein starker Befall mit Innenparasiten, doch den kann man bei einmaligem kurzen Zusammentreffen nicht feststellen.
Der Obhutnehmer sollte sich Kenntnisse aneignen zur Unterbringung und Ernährung. In Kürze: Der nachtaktive Igel braucht ein Schlafhaus und einen Auslauf von mindestens zwei Quadratmetern. Während medizinischer Behandlung und Auffütterung bodennahe 18 Grad mindestens, jedoch bei Winterschlafbereitschaft nicht über plus 6 Grad. Unumgänglich ist es, mit dem Pflegling einen igelkundigen Tierarzt aufzusuchen.
Spätherbstliches Zufüttern im Freien: Setzt wohl ein katzensicheres Futterhaus voraus. Naßfutter kühlt aus oder gefriert. Interessant daher ein für Hunde bestimmtes feuchtreduziertes Produkt mit Namen „Hap“, sparsam zu dosieren, weil 3facher Menge Dosenfutter entsprechend. Trinkwasser muß verfügbar sein.
Wiederaussetzen eines Pfleglings, bei Betreuung über die Wintermonate sollte nicht vor Ende April/ Anfang Mai erfolgen, vorher ist das natürliche Futter zu knapp und es könnte noch Fröste geben. (...) Sobald sie sich selbständig erhalten können, sind sie unverzüglich in die Freiheit zu entlassen. Karl-Heinz Knop
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