Nationalismus ist Kommunismus für die weniger intellektuellen
■ Zu „Frische Luft in die Gedanken“ v.2.11.
Es ist traurig zu sehen mit welcher Arroganz und Selbstverständlichkeit ihr euch zum Sprachrohr der „linken Bewegung“ macht. Nicht allein, daß ihr in eurer Berichterstattung Tendenzen der Aufhetzung habt, wo ihr doch selber über die Medienhetze gegen Ausländer berichtet. Leider verfolgt ihr mit einem Absolutismus seit geraumer Zeit den „Rechtsradikalismus“ in der BRD, ohne eine genügende Differenzierung des Jugendfrustes wegen Arbeitslosigkeit, Orientierungslosigkeit und Zukunftsangst zu machen.
In keinem Bericht habe ich eine intellektuelle Auseinandersetzung mit den wirklich greifbar vorhandenen rechtsradikalen Strömungen erkannt. Wieviel bleibt von euren gefürchteten neonationalistischen Strukturen, wenn die Gewalttäter von der Fläche verschinden? Wieviel sozialer Frust und Hilflosigkeit der Regierung gegenüber wird aber in diesen Regionen bleiben? Die Leute haben Angst zu verlieren oder abzugeben!
Die Frage ist, ob sich in den neuen Bundesländern wirklich eine Horde von regimelüsternen Jugendlichen befindet, oder ob diese für den Moment einfach eine Identität und Orientierung gefunden haben, ihr Frust aber durch gekonnt manipulierte Meinungsbildung gegen die Asylanten gerichtet wird?
Der Nationalismus ist der Kommunismus für die weniger intellektuellen!
Eure Pressearbeit ist hier nicht besser als die Politik der jetzigen Regierung, denn ihr schafft Feindbilder um wahrscheinlich eure Auflage zu halten. Drängt diese Jugendlichen ruhig noch weiter in die Ecke, schafft ein neues Feindbild für die antifaschistische Bewegung, die schon beinahe orientierungslos war.
Weshalb denn nur Verständnis und moralisches Nachvollziehen bei der RAF? Zwar verabscheut ihr die Gewalt von den Jugendlichen, aber diese Terroristengruppierung wollt ihr als schlichte Mörderbande nicht abgestempelt haben. Die RAF wie die jugendlichen „Kravallmacher“ haben eines gemeinsam: sie zwingen den großen Teil der Bevölkerung endlich aus Schlaf und Oberflächlichkeit zu kommen. Enteignet die Feinde des Volkes!
Ottmar Schäfer
