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Waldeintrittsgeld...

■ ...fordern CDU/CSU, SPD und FDP

Berlin (taz/AFP) – Schwerwiegende Ausfälle beim Erkennen kausaler Zusammenhänge erlitten gestern Politiker aller Bundestagsfraktionen mit Ausnahme des Bündnis 90/Grüne, nachdem Landwirtschaftsminister Ignaz Kiechle den 1992er Bericht zum Waldsterben vorgestellt hatte. Sprecher von CDU/CSU, FDP und SPD forderten, künftig Eintrittsgelder für bestimmte Waldgebiete zu erheben, um so den Wald zu sanieren.

CSU-Umweltexperte Herbert Frankenhauser schoß dabei die Baumkrone respektive den Vogel ab: Gegenüber der Berliner B.Z. sagte er, durch Waldeintrittsgelder werde vielleicht bei der Bevölkerung ein neues Bewußtsein geschaffen, daß auch der Wald kostbar sei. Eine weitere Stellungnahme war von Frankenhauser nicht zu erhalten – er befand sich in einem Jet von Bonn nach München. Die stellvertretende umweltpolitische Sprecherin der SPD- Bundestagsfraktion, Marion Caspers-Merk, schlug vor, die Eintrittsgelder für Aufforstung und Waldpflege zu verwenden.

Vertreter von Umweltverbänden fühlten sich zunächst „mit einer Falschmeldung verarscht“ (Robin Wood), angesichts der Ernsthaftigkeit der Aussagen blieb den meisten dann „die Spucke weg“. Wolfgang von Geldern, Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, sprach von einer „völligen Verkehrung des Schuldprinzips“. Der Hauptverursacher des Waldsterbens, der Autoverkehr, müsse die Kosten für die Rettung des Waldes tragen. Im Landwirtschafts-, Umwelt- und Verkehrsministerium waren keine Stellungnahmen zu den Vorschlägen zu erhalten. KV

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