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Polizei - tatverdächtig

■ Wo die Hautfarbe nicht Nebensache ist

Seitdem einige afrikanische Asylbewerber wegen Dealen im Viertel Platzverbot erhalten haben, hat sich das Leben für schwarze BremerInnen verändert.

Am 28.10.92 wartete ein Student um 19.44 Uhr an der Haltestelle vor dem St. Jürgen Krankenhaus nach einem Krankenbesuch auf den Bus. Er stand etwa zehn Minuten an der Haltestelle und wurde während dieser Zeit von einem Polizeiwagen aus, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand, beobachtet. Zwei Polizisten stiegen aus, einer in Uniform und einer in Zivil, und verlangten seinen Ausweis. Er zeigte einen Studentenausweis und den Bremer Fahrausweis vor. Der Polizist teilte ihm mit, er sei ein „Tatverdächtiger“, weigerte sich aber, ihm mitzuteilen, welcher Tat er verdächtigt werde. Er wurde durchsucht, zur Wache gefahren, seine Tasche wurde ihm abgenommen, und ihm wurde nicht gestattet, zuzusehen, wie die Beamten seine Tasche ausräumten. Dann wurde er eine Stunde lang in einen ungeheizten Raum ohne Licht in der Wache am Brommyplatz gesperrt.

Schließlich ließ man ihn mit der Bemerkung frei, er habe gegen die Regel verstoßen, daß er als Ausländer immer seinen Paß bei sich zu tragen habe. Der Student hat schwarze Hautfarbe. M. v. F.

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