: Abfallgesetz beschlossen
■ Senat: Priorität für Müllvermeidung/ B90/Grüne: Berlin im „Abfallsumpf“
Berlin. Der Senat hat am Dienstag den Entwurf für ein Landesabfallgesetz beschlossen. Der Müllvermeidung werde darin oberste Priorität eingeräumt, erklärte Umweltsenator Volker Hassemer (CDU) nach der Sitzung. Möglichst große Abfallmengen sollten wiederaufbereitet werden. „Die Müllverbrennung wird künftig erst am Schluß stehen, davor kommen intelligente Verwertungsstrategien“, erläuterte Hassemer die Grundsätze des Gesetzentwurfes, der Anfang 1993 ins Abgeordnetenhaus eingebracht werden soll.
Vorgesehen ist ferner ein Abfallwirtschaftsprogramm und die regelmäßige Erstellung von Abfallbilanzen. Mit dem Gesetz erhält das Land Berlin außerdem die Möglichkeit, Standorte für Müllentsorgungsanlagen zu bestimmen. Ergebnisse der laufenden Standortuntersuchungen sollen noch im Dezember vorgelegt werden. Die Entsorgung von Sondermüll soll in Zukunft eine noch zu gründende Gesellschaft übernehmen, an der neben Berlin und dem Land Brandenburg auch Erzeuger und Abfallbeseitiger beteiligt werden sollen. Sollte eine Einigung mit Brandenburg nicht zustande kommen, müsse Berlin hier einen „eigenen Weg gehen“.
Auch nach dem Beschluß stecke Berlin „weiter im Abfallsumpf“, kritisierte die Fraktion Bündnis90/ Grüne. Wichtige Eckpunkte blieben in dem Gesetzentwurf ungeklärt, sagten die umweltpolitischen Sprecher, Judith Demba und Hartwig Berger. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen