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Hakenkreuze auf Begins Grab

■ Jüdische Ultraorthodoxe als Täter

Jerusalem (dpa) – Ultraorthodoxe Juden haben das Grab des früheren israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin auf dem Ölberg in Jerusalem mit schwarzen Hakenkreuzen beschmiert. In anonymen Anrufen bei verschiedenen Zeitungen bezeichneten sie am Mittwoch den Vandalenakt als Protest gegen die angebliche Entweihung jahrtausendealter jüdischer Gräber in Jerusalem.

Dort waren Bauarbeiter bei Bodenarbeiten für eine Kreuzung auf antike jüdische Gräber gestoßen. Während Archäologen die Knochen den religiösen Instanzen zur erneuten Beisetzung übergaben, behielten sie die Grabbeigaben für Museumszwecke. Die Ultraorthodoxen forderten darauf, daß auch die Grabbeigaben wieder vergraben werden.

Dienstag abend versammelten sich Tausende schwarzgekleideter Jugendlicher im orthodoxen Jerusalemer Stadtteil Mea Shearim, blockierten Straßen, steckten Mülltonnen in Brand, zerschlugen Autoscheiben, griffen Autofahrer an und bewarfen die Polizei mit Steinen und Flaschen. Lautstark verurteilten sie die „schreckliche Entweihung der Grabruhe unserer Ahnen“. Die Polizei nahm 15 Demonstranten fest.

An die Spitze des Protests setzte sich Jerusalems Oberrabbiner Izchak Kolitz, der im vergangenen Mai zwischen Hamburger Investoren, der Hamburger jüdischen Gemeinde und ultraorthodoxen Demonstranten aus aller Welt im Streit um den Bau eines Einkaufszentrums auf dem Gelände eines von den Nazis aufgelösten jüdischen Friedhofs in Hamburg-Altona vermittelt hatte. „In meinem Kampf gegen die Entweihung der Gräber in Hamburg habe ich mehr Verständnis gefunden als im Kampf um die Kreuzung“, beklagte sich der Oberrabbiner gestern gegenüber der Zeitung Ha'aretz.

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