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Lokalkoloratur: Willy-Brandt-Straße / Henry-Vahl-Park

LOKALKOLRATUR

Es ist schon so eine Sache mit den Straßennamen. Jahrelang hat sich die taz unentwegt beim Senat dafür eingesetzt, die Redaktionsadresse, Chemnitzstraße, endlich in Karl-Marx-Stadt-Straße umzubenennen. Vergeblich, wie man Tag für Tag lesen kann, und — zum Glück. Wie man inzwischen weiß, wäre das ziemlich peinlich geworden. Nein, wir wollen mit diesem Hinweis nicht jenem Unternehmer zur Seite springen, der eine Umbenennung des Neuen Jungfernstiegs in Willy-Brandt-Straße mit der Begründung ablehnte, die Ost-West- Straße sei doch viel eher

geeignet. Brandt habe schließlich zur Verbesserung des Ost-West- Verhältnisses beigetragen. So plump dann bitte doch nicht. Wir wollen auch nicht dafür plädieren, die Chemnitzstraße nach dem Altbundeskanzler zu benennen. Die Zeiten sind schnellebig heutzutage und Briefpapier teuer. Wir möchten vielmehr den Senat bitten, eine Entscheidung nochmal zu überdenken, die uns die für die „Benennung von Verkehrsflächen“ zuständige Senatskommission unter Vorsitz von Bezirkssenator Peter Zumkley gestern zur Kenntnis gegeben hat. Danach sollen „zwei im Stadtteil Eimsbüttel gelegene Grünflächen in einer Gesamtgröße von 2855 qm zusammengefaßt und in Henry-Vahl-Park benannt“ werden. Also, so geht es doch nun wirklich nicht. Ohne Bürgerbeteiligung, weit ab vom Ohnsorgtheater, und dann auch noch ein Park!! Das hätte Henry selig gewiß nicht gutgeheißen. Wir sind empört. uex

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