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Vino rosso ersoffen

Berlin (taz) – Jede dritte Flasche Wein, die in Deutschland importiert wird, stammt aus Italien. Mit 4,8 Millionen Hektolitern bleiben die Azzuri der Weinlieferant Nummer eins für den deutschen Markt. An zweiter Stelle steht Frankreich mit 3,1 Millionen Hektolitern vor dem neuen Shooting-Star Spanien, der seinen Weinexport nach Deutschland mit 1,7 Millionen Hektolitern im Jahr 1991 verdreifacht hat.

Marktführer Italien hat diese Woche 40 seiner bekanntesten Weinerzeuger nach Hamburg und Berlin gesandt, um für das „glückliche Weinland“ die Werbetrommel zu rühren. Doch die Weinwerber haben es schwer: Unglücklicherweise hat ein unerbittlicher Dauerregen die Ernte '92 ertränkt. Vor allem der Rotwein ist buchstäblich ersoffen. Hohe Qualitäten, dies mußten die italienischen Starwinzer Gaja, Antinori und Co. einräumen, wird es beim 92er wohl nur beim Weißwein geben. Dennoch präsentierten sich die italienischen Winzer betont selbstbewußt.

Der italienische Landwirtschaftsminister Gianni Fontana bereicherte die PR-Vino-Tour mit der frohen Botschaft, er habe angeregte Gespräche mit dem deutschen Landwirtschaftsminister „Kinkel“ geführt. Mit viel Vorschußlorbeeren („ein Schritt ins nächste Jahrtausend“) wurde das neue italienische Weingesetz vorgestellt, das neue und „strengere“ Vorschriften für italienische Qualitätsweine vorsieht. Die erlaubten Ertragsmengen sind allerdings großzügig: 90 Doppelzentner für DOCG-, 120 Doppelzentner für DOC- und 160 Doppelzentner für Landweine. -man-

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