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Pilotprojekt für junge Polizei-Azubis

■ Dreitägiges Seminar sollte Vorurteile gegenüber Homosexuellen abbauen

Berlin. Zum Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten gegenüber Schwulen und Lesben soll ein Seminar für Auszubildende bei der Polizei beitragen, das gestern zu Ende ging. 19 Azubis hätten an dem Pilotprojekt teilgenommen, dessen Konzept zum großen Teil von VertreterInnen schwuler und lesbischer Selbsthilfegruppen ausgearbeitet wurde, sagte Heinz Uth, der Ansprechpartner für Homosexuelle bei der Polizei. Uth hatte das Seminar zusammen mit dem Referat für gleichgeschlechtliche Lebensweisen im Senat vorbereitet.

Viele Opfer schwuler Gewalt hätten kein Vertrauen zur Polizei und würden deshalb oft keine Anzeige erstatten, erklärte Uth weiter. Die Azubis, die an dem Seminar teilgenommen hatten, sollten als „MultiplikatorInnen“ dienen. Aber auch die VertreterInnen der schwulen und lesbischen Selbsthilfegruppen hätten Vorurteile gegenüber der Polizei, die durch das Seminar abgebaut werden sollten. Während der drei Tage hatten die TeilnehmerInnen die Gelegenheit, schwule und lesbische Lebensweisen kennenzulernen, etwas über die rechtliche Situation zu erfahren und einzelne Projekte zu besuchen.

Eine Vertreterin der Lesbenberatung, die das Seminar mit gestaltet hatte, betonte, anfänglich hätte es Bedenken gegen eine Zusammenarbeit mit der Polizei gegeben. Sie sei mit der Einstellung darangegangen, daß dies „eine Fortbildungsveranstaltung wie jede andere auch“ sei. Ob die Veranstaltung zu einer veränderten Einstellung der Polizei gegenüber Lesben und Schwulen beigetragen hätte, müßte sich noch zeigen. TeilnehmerInnen des Seminars sprachen sich dafür aus, diese bisher freiwillige Veranstaltung öfter anzubieten und zur Pflicht zu machen. Sie als einzelne könnten nicht die Gesamtatmosphäre bei der Polizei verändern. Dieses Seminar könnte vielleicht „ein rettender Strohhalm“ werden für einen offeneren Umgang mit dem Thema Homosexualität im KollegInnenkreis, erklärte ein Teilnehmer. akk

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