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Kaum Wohnraum für Ex-Knackis

■ Die Bremische Straffälligenhilfe hat um ihre Existenz zu kämpfen

„Haftentlassene haben es zunehmend schwer. Höchstens zwei von zehn haben in diesem Jahr überhaupt eine Wohnung gefunden“, resümieren die MitarbeiterInnen der „Bremischen Straffälligenhilfe“.

Entlassenen, die keine Wohnung finden, droht die Unterbringung in eine Unterkunft. Das heißt: drei bis vier Personen auf einem Zimmer. Das schafft nur neue Probleme: „Mit einer Hotel-Adresse Arbeit zu finden, ist schon schwer. Aber die Wohnform selbst demoralisiert die Leute. Aus solch einer Massenunterkunft regelmäßig zur Arbeit zu gehen, das schaffen die wenigsten.“

Ohnehin werden die Probleme immer komplexer: „Fast 80 Prozent der Strafentlassenen sind suchtkrank. Das erschwert es ihnen, ein geregeltes Leben aufzubauen. Der Rückweg in den Knast wird über die Beschaffungsdelikte immer kürzer.“ Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, soll im nächsten Jahr ein neues Gruppenangebot für substituierte Inhaftierte und Haftentlassene beginnen. Die Finanzierung über die Ressorts „Soziales“ und „Justiz“ ist jedoch noch nicht beschlossen.

„Notwendige neue Schwerpunkte unserer Arbeit gehen immer zu Lasten der alten“, sagt die Schuldenberaterin Bettina Harsleben. „In diesem Jahr mußten wir das Angebot für die Angehörigen von Straffälligen fallen lassen, um über die Runden zu kommen.“

1992 sind zudem die Einnahmen gesunken: „50 Prozent der Bußgelder sind ausgeblieben“, so die Geschäftsführerin Monika Bahl. Das betrifft die Kosten für eine halbe Personalstelle und Sachmittel, die nun irgendwie eingespart werden müssen. ede

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