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„Dt. Kameradschaftsbund“ verboten

■ Gestern ließ Innenminister dem DKB-Vorsitzenden Verbot zustellen

Niedersachsens Innenminister Gerhard Glogowski (SPD) hat den rechtsextremistischen „Deutschen Kameradschaftsbund Wilhelmshaven“ (DKB) verboten. Das am 18. Dezember erlassene Verbot sei mit der am Montag erfolgten Zustellung an den ersten Vorsitzenden des Vereins in Kraft getreten, teilte das Innenministerium in Hannover mit. Der DKB mit seinen etwa 60 Mitgliedern richte sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Bei Durchsuchungen von 24 Wohnungen mutmaßlicher DKB- Mitglieder am 9. Dezember sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden.

Der DKB vertrete in seinen Flugblättern und Einladungen zu Veranstaltungen offen eine extrem ausländerfeindliche und nationalistische Position. Unter anderem fordere die Vereinigung, sich gegen „Überfremdung und Asylbetrug“ zu wehren, „Deutschland in den Grenzen von 1937“ wiederherzustellen und mit der „Besudelung der deutschen Geschichte“ Schluß zu machen. Die sich auf Niedersachsen konzentrierende Vereinigung gilt als ein Sammelbecken junger Leute aus dem neonazistischen Spektrum.

Erst im November war der 31 Jahre alte DKB-Anführer, Thorsten de Vries, vom Landgericht Oldenburg zu 16 Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Ihm wurden mehrere Fälle von Bedrohung, Nötigung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Beleidigung und Störung des öffentlichen Friedens zur Last gelegt. dpa

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