piwik no script img

Frauen sind humorlos

■ Gotthard Tilmann Mette untern Pantoffel entflogen / Demo blieb erfolglos

Flughafen Bremen, gestern morgen: Die Polizei in heller Aufregung! Demonstranten sind auf dem Gelände, Transparente werden entrollt, Sprechchöre schallen durch das Flughafenrestaurant. Alle Einsatzkräfte werden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Dann doch das große Aufatmen! Entwarnung: Keine Bombengefahr, eine gänzlich gewaltfreie Protestkundgebung. Aber was für eine.

Die taz-Belegschaft war komplett angetreten, gegen einen schreienden Skandal zu skandieren: Til Mette, langjähriger Zeichner der Bremer tageszeitung, sollte noch einmal dem Schicksal des amerikanischen Pantoffelhelden entrissen werden. Ein letzter, ein verzweifelter Versuch. Ein mißratener Versuch. Noch bevor die Bremer Sonne auf ihrem höchsten Punkt am Himmel stand, entflog der genialische Künstler via Amsterdam nach New York, USA.

Wenn richtige Freunde sich trennen, dann steckt meistens ein Rock dahinter, sagt schon der Volksmund. Und es stimmt. Auch im Fall Mette. Ina heißt die Heißbegehrte, so heißbegehrt, daß Mette Freunde, Fans, ja ganz Bremen verließ, ihr, nur ihr allein nachzufolgen. Unvergessen sein ins Hörfunkmikro gehauchten: „Die Liebe zu Bremen ist ja wohl nicht größer, als die Liebe zu meiner Frau.“

Was bleibt? Natürlich vollgeheulte Taschentücher. Bremen trauert. Die Besten gehen immer zuerst: Unserer kleinen Gemeinde wurde der größte Sohn, der größte Humorist entrissen. Von einer Frau. Frauen sind ja so humorlos. J.G.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen