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Aidid und Mahdi unterzeichnen „Friedensvertrag“

■ Somalische Kriegsgegner verhandelten fünf Stunden lang in der US-Botschaft/ „Grüne Linie“ soll abgeschafft, Waffen eingezogen werden

Nairobi (AFP/dpa) – Die Grenzlinie in Mogadischu, die die somalische Hauptstadt seit den Kämpfen vor über einem Jahr in zwei Sektoren teilt, soll aufgehoben werden. Darauf haben sich die Führer der beiden größten Bürgerkriegsparteien in Somalia am Samstag in einem Friedensabkommen geeinigt. Wie US-Sonderbotschafter Robert Oakley gestern bekanntgab, vereinbarten sie außerdem, die restlichen Waffenvorräte aus Mogadischu un den anderen großen Städten Somalias einzuziehen.

Der Milizenchef Mohammed Farah Aidid und sein Rivale, der selbsternannte somalische Interimspräsident Ali Mahdi Mohammed, kamen nach fünfstündigen Verhandlungen überein, daß sie an diesem Montag die Grenzbarrieren auf einer gemeinsamen Kundgebung beseitigen wollen. An dem Treffen, das in der US-Botschaft in Mogadischu stattfand, nahmen auch Vertreter verschiedener kleinerer Clans und Kriegergruppen teil. Oakley zog sich während der Verhandlungen zurück. „Sie riefen mich schließlich wieder herein, um die Einigung in eine Form zu bringen“, teilte er anschließend mit.

Die Grenze, die nach dem Vorbild der Teilung der libanesischen Hauptstadt als „Grüne Linie“ bezeichnet wird, verläuft mitten durch die Altstadt Mogadischus. Sie besteht in einem weitgehend zerstörten Niemandsland, das den Nordteil Mogadischus vom südlichen Sektor trennt. General Aidid kontrolliert den größeren Südteil, sein Rivale Ali Mahdi den Norden. Die Einigung bedeutet, daß US- Soldaten im Rahmen der „Operation neue Hoffnung“ jetzt in großer Zahl in den Nordteil einrücken können.

Die Milizenchefs kamen überein, ein gemeinsames Kommuniqué zur Sicherung des Friedens, auf das sie sich bei einem Treffen vor zwei Wochen verständigt hatten, ab sofort in die Tat umzusetzen. Das Kommuniqué sieht in einem Sechs-Punkte-Plan unter anderem einen Waffenstillstand sowie den Rückzug bewaffneter Milizen aus Mogadischu vor.

Die multinationalen UNO- Truppen in Somalia bereiteten unterdessen den Einzug in zwei weitere somalische Städte vor. Die ausländischen Militärs hätten dann alle städtische Zentren eingenommen, die als Ziele der UNO-Operation vorgesehen waren. Danach sollen in diesen Tagen amerikanische und italienische Vorauskommandos in Gialalassi (160 Kilometer nördlich von Mogadischu) sowie amerikanische und kanadische Hubschrauber-Geschwader in Belet Huen (nahe der äthiopischen Grenze) einrücken.

Die UNO-Militärs würden dann acht Städte im südlichen Somalia kontrollieren. Anschließend sollen die Soldaten nach Angaben von Experten in abgelegene Regionen ausschwärmen, um auch dort Hilfsgüter vor Überfällen zu schützen. Bis Sonntag kontrollierten die Militärs sechs Städte: die Hauptstadt Mogadischu, die Hafenstadt Kismayo, die Provinzstädte Baidoa, Bardera und Hoddur sowie die alte Luftwaffenbasis Bale Dogle.

In Bardera kam es am Samstag zu einem Schußwechsel zwischen US-Soldaten und drei bewaffneten Somaliern. Von den amerikanischen Militärs wurde niemand verletzt. Das Fahrzeug der Somalier wurde getroffen, jedoch wurde nicht bekannt, ob die Insassen getötet oder verletzt wurden.

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