piwik no script img

Raketen: Mehr Wettbewerb im Weltraum

■ Europäische Arianespace erhält neue russisch-amerikanische Konkurrenz

New York (dpa/vwd) – Die europäische Raumfahrtgesellschaft Arianespace erhält einen neuen ernstzunehmenden Billigkonkurrenten beim Transport kommerzieller Satelliten in den Weltraum. Der amerikanische Luft- und Raumfahrtkonzern Lockheed Corp. (Calabasas/Kalifornien), einer der größten Satellitenproduzenten der Welt, und die russische Gesellschaft Khrunichev Enterprise, die die gewaltigen Proton- Trägerraketen und die Weltraumstation Mir baut, wollen gemeinsam einen Teil des Milliardengeschäfts mit der Stationierung westlicher Telekommunikations- und anderer kommerzieller Satelliten für sich verbuchen. Dieses Feld wird momentan noch von Arianespace beherrscht.

Lockheed und Khrunichev haben dafür die gemeinsame Tochterfirma Lockheed Khrunichev International (LKI) gegründet. Lockheed wird die Vermarktung der Trägerraketen-Dienstleistungen im Westen vornehmen, während die Russen von ihrem Raumfahrtzentrum in Baikonur in Kasachstan aus die Satelliten westlicher Firmen und Kunden transportieren werden.

Die Russen schießen jährlich etwa 100 Trägerraketen mit Satellitenladungen in den Weltraum, gegenüber jeweils einem Dutzend Arianespace- und US-amerikanischen Raketen.

Arianespace hat seit dem Unglück der amerikanischen Challenger-Raumfähre vor sechs Jahren inzwischen selbst etwa 60 Prozent Marktanteil beim Transport privater amerikanischer Satelliten erreicht. Dagegen sind die amerikanischen Trägerraketen-Anbieter McDonnell Douglas mit ihren kleineren Delta-Raketen und General Dynamics mit ihren Atlas-Satellitenträgern deutlich ins Hintertreffen geraten. Die Chinesen versuchen mit Billigangeboten für ihre Trägerrakete „Langer Marsch“ ebenfalls in das lukrative Satellitengeschäft vorzustoßen.

Sie alle streiten sich um Aufträge, die für die Stationierung von Satelliten im Einzelfall bis zu 70 Millionen Dollar bringen können. Bisher konnten die Russen nicht konkurrieren, da die westlichen Länder im Kalten Krieg Angst hatten, ihre Satelliten-Technologie der Sowjetunion in die Hände zu geben.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen