piwik no script img

Mieter werden informiert

Baubehörde weist Bezirke an:  ■ Umwandlungs-Betroffene sofort warnen

Die Zeit der Geheimniskrämerei ist vorbei. MieterInnen, deren Wohnungen von der Umwandlung in Eigentum bedroht sind, werden zukünftig von den zuständigen bezirklichen Bauprüfabteilungen informiert, sowie dort die für die Umwandlung notwendige Abgeschlossenheitserklärung von den Eigentümern beantragt worden ist. Das geht aus einer alle Bezirke bindenden fachlichen Weisung der Baubehörde hervor, die bis Ende Januar mit allen Behörden und dem Hamburger Datenschutzbeauftragten abgestimmt werden und anschließend den Bauprüfern der sieben hanseatischen Bezirke zugehen soll.

Bislang erhielten MieterInnen selbst auf Anfrage von der Verwaltung nur selten Informationen darüber, ob ihr Vermieter eine Abgeschlossenheitserklärung beantragt, das Umwandlungs-Verfahren damit eingeleitet hat. Der Grund für das große Behörden-Schweigen: Hamburgs Datenschutzbeauftragter Hans-Hermann Schrader hatte Bedenken gegen eine offene Informierung der Mieter geäußert. Nur wenn für die Verwaltungstätigkeit erforderlich, hatte Schrader argumentiert, dürften die bezirklichen Bauprüfer solche Daten an die Betroffenen herausrücken.

Da die für die Erteilung der Abgeschlossenheitserklärung benötigte Besichtigung der umwandlungsbedrohten Wohnungen durchaus eine Verwaltungstätigkeit darstellt, gab Schrader nun grünes Licht für eine schnelle Mieterinformation. Ein entsprechendes Schreiben an die Baubehörde verließ bereits am 8. Dezember die Hamburger Datenschutzzentrale.

Bereits heute, so weiß Baubehördensprecher Thiede, setzen einige Bezirksämter die bislang nicht abgesegnete Weisung um, andere mauern noch. Bergedorfs Bürgermeisterin Christine Steinert betont: „Bei uns erfahren die Mieter schon lange sofort, wenn der Hauseigentümer die Abgeschlossenheit beantragt“. Voraussichtlich ab Februar soll das überall in Hamburg gelten. Viele Altbau-BewohnerInnen können dann ruhiger schlafen; ohne die Angst, die Umwandlung ihrer Bleibe könnte bevorstehen, ohne daß sie davon etwas mitbekommen haben. Marco Carini

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen