Kraftwerk kein Thema

■ Vorschlag für Heizkraftwerk-Neubau außerhalb Berlins stößt auf Skepsis

Berlin. Überraschung hat der jüngste Vorschlag von Wirtschaftssenator Norbert Meisner (SPD) ausgelöst, in der Nähe von Berlin ein mit Braunkohle betriebenes Heizkraftwerk bauen zu lassen. Der Leiter der Energieleitstelle in der Umweltverwaltung, Klaus Müschen, erklärte gestern gegenüber der taz, weder beim Senat noch beim Energieunternehmen Bewag gebe es darüber „konkrete Planungen“. Zugleich wollte Müschen den Bau eines Heizkraftwerkes für die Zukunft nicht gänzlich ausschließen. Das Thema müsse „neu überlegt“ werden, wenn die vorgesehenen Wohnungen im Nordosten (Karow und Buch) und im Südosten (Richtung Schönefeld) der Stadt gebaut würden. Insgesamt sollen bis zum Jahre 2010 im Ostteil rund 113.000 neue Wohneinheiten entstehen.

Bei der Bewag wurde die Äußerung Meisners lediglich als „Anregung im Rahmen des zukünftigen Energiekonzeptes“ verstanden, wie Pressesprecher Möller erklärte. Bei der Ostberliner Tochtergesellschaft Ebag hieß es, ein Heizkraftwerk außerhalb Berlins sei derzeit „kein Thema“.

Zu DDR-Zeiten war Ahrensfelde am Rande von Berlin als Standort für ein Heizkraftwerk im Gespräch, das den Ostteil der Stadt versorgen sollte. Bei der Bevölkerung war das Projekt damals auf Ablehnung gestoßen. sev