: Grüne setzen auf die rote Volksrepublik
In der niedersächsischen rot-grünen Koalition ist genau das ausgebrochen, worum sich die Bremer Ampelparteien drücken wollten: Der klare Streit um das Ja oder Nein zum Bau von Kriegsschiffen für Taiwan. Für den Bremer Vulkan wäre der Auftrag ein Riesending, und offenbar erhoffen sich alle norddeutschen Werften gesicherte Beschäftigung. Schröder hatte dem Kanzler gemeinsam mit seinen norddeutschen Kollegen sein vertrauliches Ja überbringen lassen. In Bonn plauderte Möllemann aus dem Nähkästchen, in Bremen hatte Schröder bereits vor den Vulkan-Arbeitern Klartext geredet — die SPD-Genossen dort schwiegen aber stille. Da mußte die CDU das heiße Thema auf den Tisch bringen — in Einigkeit mit Möllemann Befürworter für den Rüstungsexport.
Die Bremer Grünen holen nun in Person von Manfred Schramm ein geschicktes Argument aus der Tasche. Wenn schon die wirtschaftlichen Interessen überwiegen sollten, dann wenigstens mit Weitblick: Im Moment rüstet sich Taiwan bis an die Zähne, aber der Markt der Zukunft, das sei schließlich die Volksrepublik China. Vielleicht ordert die dann auch Nachschub für ihre Flotte. Susanne Kaiser
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