: Teures Berlin-Lexikon
■ Neues Nachschlagewerk kostet Land 2,5 Millionen, den Leser 128 Mark
Berlin. Die erste umfassende Bestandsaufnahme des vereinigten Berlin mit einer Übersicht zu 1.440 Stichworten von „Auto-Ausstellung“ und „Berliner Steinbeißer“ (eine „Sonderform des in Europa verbreiteten gemeinen Regenwurms“) bis „Zugehörigkeit/ Zugang/Zutritt“ aus historischer und aktueller Sicht ist jetzt mit dem „Berlin Handbuch – Das Lexikon der Bundeshauptstadt“ erschienen, das damit erstmals seit 25 Jahren wieder auf dem Markt ist. Der gewichtige Band – er wiegt mit 1.552 Seiten fast drei Kilogramm – wurde vom Presse- und Informationsamt des Landes herausgegeben und im Zeughaus vom Regierenden Bürgermeister und dem Verlag (FAB Verlag Berlin) der Öffentlichkeit vorgestellt.
Diepgen würdigte die Arbeit der 85 Autoren, die „diese Pionierarbeit der Darstellung einer Stadt“ auf sich genommen hätten. Der Band sei auch gewichtige Hilfestellung für die Werbung der Weltstadt Berlin. Auch sei in dem Handbuch, das bereits zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 in Angriff und 1989 von der Wende überrascht wurde, der „unheimlich komplizierte Sachverhalt eines Nebeneinander von Ost und West“ geglückt dargestellt.
Wie die Berliner Zeitung berichtete, kam das Werk das Land Berlin teuer zu stehen: Die Produktion habe den Steuerzahler 2,5 Millionen Mark gekostet. Trotzdem müssen Leser im Buchhandel immerhin noch 128 Mark für das Werk auf den Ladentisch legen.
Die Spannweite des Stichwortverzeichnisses reicht vom Alten Museum, dem Amerikahaus, der Akademie der Künste über Schwules Museum und Sowjetische Ehrenmale bis zum Zeughaus und der Kneipe „Zur letzten Instanz“. dpa/taz
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen