: Trudelnde Urlaubsflieger
■ Lufthansa legt sich Reisebüros zu/ LH und LTU leiden unter EG-Preiskampf
Hamburg (taz/dpa/ap) – Die Lufthansa (LH) will ihre Beteiligung an Hapag Lloyd von zehn auf gut 25 Prozent aufstocken und damit größter Aktionär des Transportkonzerns werden. Wie das manager magazin berichtet, will der Lufthansa-Vorstand mit der Aufstockung zwei Ziele erreichen: größeren Einfluß auf die Reisebürokette der Hapag Lloyd, einer der größten Lufthansa-Kundinnen, und mehr Gewicht bei der DER- Reisebürokette der Bundesbahn, an der die Lufthansa mit elf Prozent und Hapag Lloyd mit 25,1 Prozent beteiligt sind.
Der hannoversche Reisekonzern TUI, um den gerade ein Machtkampf zwischen der WestLB und einigen Altgesellschaftern tobt, will seine zehn Prozent am Aktienkapital der Hapag Lloyd verkaufen. Auch die Hapag- Großaktionäre Deutsche Bank und Veba sollen bereit sein, sich von Anteilen zu trennen.
Wie das zweitgrößte deutsche Luftfahrtunternehmen LTU wird somit auch die Lufthansa zum Reiseveranstalter. Beide Unternehmen meldeten am Wochenende Umsatzzuwächse um mehr als zehn Prozent für 1992. Dennoch erwarten sie für 1993 Schwierigkeiten: Während Lufthansa bereits 2.000 Stellen abgebaut hat, will LTU bei der Tochter LTU-Süd zunächst auf 50 bis 60 Beschäftigte verzichten. Ursache sei – bei steigenden Umsätzen – der Preiskampf zwischen Europas Fluglinien im Binnenmarkt.
Die Lufthansa meldete ein Plus bei den Passagieren um 11,3 Prozent im vergangenen Jahr. In der Mitarbeiterzeitschrift „Der Lufthanseat“ hieß es, einschließlich der Töchter Condor und Lufthansa City Line seien die Zahlen sogar um 14,3 Prozent auf insgesamt 33,8 Millionen Passagiere gestiegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen