Unterm Strich

Der Vorstand des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels hat seinen „Willen bekräftigt, aktiv und deutlich allen menschenfeindlichen und extremistischen Tendenzen entgegenzutreten, vor allem der Verherrlichung von Gewalt und der Bedrohung von Mitbürgern durch Angriffe auf Minderheiten und Andersdenkende“. Der Buchhandel, der seit über 40 Jahren den Friedenspreis verleiht, sieht die Gefährdung des inneren Friedens auch als Herausforderung, sich kritisch mit den Mitgliedern auseinanderzusetzen, die diesem Konsens zuwiderhandeln. Deshalb soll eine Institution geschaffen werden, die wirkungsvoll gegen Extremismus und Gewaltverherrlichung vorgehen kann. Konkreter Anlaß der Initiative war die Forderung einer Gruppe von Mitarbeitern schleswig-holsteinischer Verlage und Buchhandlungen, die „Buchhandlung am Dreiecksplatz“ in Kiel aus dem Verein auszuschließen. Diese verbreite nicht nur nationalsozialistisches Gedankengut, sondern sei auch Treffpunkt rechtsradikaler Gruppen.

Unter dem Motto „Sans Frontieres“ (Grenzenlos) steht das 16. französische Theater- und Chansonfestival „Perspectives“, das vom 15. bis 23. Mai in mehreren Städten des Saarlandes und Lothringens stattfindet. Wie Festivalleiter Peter Theiler mitteilt, soll in der Grenzregion mit Tanz-, Sprech- und visuellem Theater, Opern- und Chansonaufführungen sowie Straßentheater und Performance der Europagedanke gefeiert werden. Zu den Höhepunkten gehören Uraufführungen der Oper „Leone“ von Philippe Mion und des Tanzstückes „L'Impur“ von Karine Saporta. Am 20.Mai wird im Grenzort Grosbliederstroff ein deutsch-französisches Theaterfest organisiert. Insgesamt sind bei den „Perspectives“ mehr als 40 Veranstaltungen geplant.

Das Erfurter Theater plant im Februar Veranstaltungen gegen Gewalt, Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit. Neben den Repertoirevorstellungen von „Cabaret“, „Andorra“ (Max Frisch) und dem Jugendstück „Gewalt im Spiel“ (Theater Rote Grütze) werden eine Reihe von Lesungen und Diskussionen zum Thema Gewalt angeboten. Zudem öffnet im Foyer des Theaters eine Ausstellung mit Schautafeln des Erfurter Zeichners Mario Leibner, auf denen der Künstler Zitate aus Theaterstücken mit Fotografien von Gewaltszenen in Beziehung setzt.

Eine Stadt sagt NEIN — auch Licht aus Lichtenhagen. Mit diesem Aufruf lädt das Volkstheater Rostock am 30.Januar ab 17Uhr zu einer Lichterkette in die mecklenburgischen Stadt ein. Zum Abschluß wird um 18Uhr in der Heiligen-Geist-Kirche die Norddeutsche Philharmonie Rostock Mozarts Requiem aufführen. Unter der Leitung von Michael Zilm, der das Konzert den ausländischen Mitbürgern Rostocks widmet, musizieren Anke Lüder, Ruth Wischnewski, Titus Paspirgilis und Iwan Popov.