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Die Welt, in der Computer leben

■ Das dreitägige Symposium Interface II: Zwischen Wissenschaft und Kunst, zwischen Media-Technik und Ästhetik, zwischen 100 und 250 Mark Teilnahmegebühr

: Zwischen Wissenschaft und Kunst, zwischen Media-Technik und Ästhetik, zwischen 100 und 250 Mark Teilnahmegebühr

Computergesteuerte Videoinstallationen, visualisierte Atonal- Klänge, Wechselspiel zwischen festgelegten Bit-Schaltungen und zufälligen Impulsen, ausgelöst durch Betrachter... Hehre Kunst wird auf Hamburg zukommen. Künstlergrößen wie der Hamburger Kunstprofessor Mike Hentz, der auf der letzten Documenta sein großes TV-Computer-Interaktions- Spiel installierte, oder der renommierte Klangkünstler der elektronischen Musik, Achim Wollscheid, werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe Interface II ihre Reflexionen zum Thema Computer visualisieren und/oder hörbar machen.

Auf der Landespressekonferenz stellte gestern Kultursenatorin Christina Weiss das Programm der Interface II vor: Ein Konglomerat von Symposien mit internationaler Besetzung soll vom 5. bis zum 7. Februar Hamburg bereichern. Der Titel soll Programm sein: Interface ist ein Begriff, der aus der Welt der Computer entlehnt wurde und dort die Verbindung zwischen der Zentraleinheit und einer Außenstation bezeichnet. Die mediale Verbindung, die auf den Symposien in der Hochschule für Musik und Theater gesucht wird, ist diejenige zwischen Kunst und Wissenschaft, zwischen Technik und Ästhetik.

Der Untertitel dieser zweiten Interface-Veranstaltung „Weltbilder - Bildwelten. Computergestützte Visionen“ soll den Reflexionsrahmen zeigen: Es geht um die Verknüpfung und Vermischung, um die Interaktion des Computers mit den inneren und äußeren Wahrnehmungen. Wie verändert die elektronische Datenverarbeitung unser Weltbild? Wie können wir mit dem Computer andere, künstliche Welten, sogenannte virtuelle Realität, gestalten? Die Analyse als wissenschaftliche Methode trifft hier auf die Synthese, die Kunst.

Eine Veranstaltungsreihe, die offenbar nicht für jedefrau und jedermann konzipiert wurde. Die Teilnahmegebühr für alle drei Tage kostet 250 Mark, für Studenten 100 Mark. Bei nur 400 vorhandenen Plätzen sicherlich auch ein Instrument, den Andrang gering zu halten. Martin Warnke von der Universität Lüneburg, einer der Leiter und Veranstalter dieses Symposiums, beschreibt die gewünschte Zielgruppe denn auch entsprechend: „Akademiker, Künstler, Wissenschaftler, Studenten“.

Bezuschußt wurde das künstlerisch interessante Vorhaben von der Hamburger Kulturbehörde. Im Vergleich zu den 1,35 Millionen Mark für das gleichzeitig stattfindende Mediale-Spektakel nehmen sich die 250000 Mark für „Interface“ recht bescheiden aus. Eine mögliche Erklärung für diese Gewichtung lieferte gestern Kultursenatorin Christina Weiss auf ihrer Pressekonferenz: Interface sei ein „Feld, wo nachgedacht“ werden solle, die Mediale stelle eher die „sinnenfrohe Welt der Medien“ dar. Und die schätzt Frau Senatorin wohl als förderungswürdiger ein, denn „Hamburg als Medienstadt“ habe die „Verpflichtung, der Medienkunst Raum zu geben“. Greta Eck

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