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Testament

Da ich an jener Zeit angelangt bin,

wo der Dämmer mich nicht mehr tröstet

und geringste Vorbedeutungen mich ängstigen;

da ich an jener Zeit angelangt bin;

und weil der Kaffeesatz

alsbald für mich

seine runden bitteren Schlünde öffnet;

da ich an jener Zeit angelangt bin;

und schon alle Hoffnungen fahren lasse

auf irgendeinen verdienten Aufschwung, auf

den heiteren Anblick des Schattens;

und da ich weiter nichts als diese Zeit besitze;

da ich nichts weiter besitze letztlich

als meine Erinnerungen an die Nächte und

ihre unsagbare zitternde Zärtlichkeit;

da ich nichts weiter besitze

zwischen Himmel und Erde als

meine Erinnerung, als diese Zeit;

beschließe ich, mein Testament zu machen.

Dies ist es:

ich hinterlasse euch

die Zeit, die ganze Zeit.

(aus dem Spanischen von Hans-Otto Dill)

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