Rechter Philosoph zusammengeschlagen

■ „Antifaschistische Gruppen Berlin“ verhindern eine Diskussion mit dem „Neuen Rechten“ Alain de Benoist

Berlin (taz/dpa) – Der französische Theoretiker der sogenannten „Neuen Rechten“, Alain de Benoist, ist in Berlin von etwa 20 Jugendlichen zusammengeschlagen worden. Das bestätigten am Montag sowohl die Berliner Polizei als auch die Kultur- und Kunst GmbH, die den ultrarechten Philosophen zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem Thema „In den Grenzen der Aufklärung: Welchen Ort hat das Fremde?“ eingeladen hatte, an der auch der Berliner Soziologe Dietmar Kamper und Bernd Nitzschke aus Düsseldorf teilnehmen sollten. Die Veranstaltung wurde abgesagt.

Der 49jährige Benoist sei bei seinem Eintreffen von einer Gruppe Autonomer regelrecht abgeführt worden, so eine Sprecherin der Kultur- und Kunst GmbH. Ihr Vorgehen rechtfertigen die „Antifaschistischen Gruppen Berlins“ in einer Erklärung: „Der Vertreter der neuen Rechten und französische Faschist Alain de Benoist ist in das Gesicht geschlagen, er ist geboxt und getreten worden. Das fanden wir angemessen... Die Diskussion mit jemandem, der daran arbeitet, späterhin nicht mehr diskutieren zu müssen, sondern statt dessen nach eigenem Ermessen zu sondern und zu herrschen (auch über Tod und Leben), ist schlicht dumm.“

Benoist gründete 1968 mit ultrarechten Studenten den Kern der „Neuen Rechten“. Sie glauben an eine genetisch bedingte Ungleichheit der Rassen und innerhalb der Rassen an die Unterschiedlichkeit von Elite und Volksmasse.