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Überzeugungstäter Croissant

■ Prozeß wegen Bespitzelung von taz und Grünen begann gestern

Berlin (taz) – Welche Geheimnisse hat der ehemalige RAF-Anwalt in der taz und bei den Grünen ausspioniert und an die Stasi verraten? Gestern begann der Prozeß gegen Klaus Croissant mit einer kurzen Verlesung der Anklage und einer vier Stunden langen Verteidigungsrede des Angeklagten. „Ich habe aus Überzeugung gehandelt“, bekannte Croissant. Die DDR sei für ihn der bessere deutsche Staat gewesen, und nahm gleiches auch für seine inzwischen verstorbene Lebensgefährtin Brigitte Heinrich in Anspruch, die ebenfalls als IM der Stasi berichtete. Den Vorwurf, die ehemalige taz-Redakteurin und spätere Europaabgeordnete der Grünen sei von ihm instruiert worden, bezeichnete er als „Wunschbild“ der Bundesanwaltschaft. Diese wolle nur Rache nehmen für die harte Kritik, die er an den RAF-Prozessen geäußert habe. Von der Stasi habe er nie Geld bekommen, die gezahlten 71.000 Mark seien lediglich eine Aufwandsentschädigung gewesen. Er habe nicht einmal mit Sicherheit gewußt, daß seine Gesprächspartner Stasi-Leute waren. Croissant behauptete, der Stasi weder Personalprofile geliefert noch diffamierende Aussagen über taz-Redakteure gemacht zu haben. Kommentar Seite 10

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