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Große Überraschung!

■ Ex-Bürgermeister von Dohnanyis verbaler Eiertanz vor dem PUA-Saga

verbaler Eiertanz vor dem PUA-Saga

Vor dem Saga-Untersuchungsausschuß der Hamburger Bürgerschaft schloß Zeuge und Ex-Senats-

chef Klaus von Dohnanyi gestern abend nicht aus, daß beim Miet-

erhöhungsstop für städtische Wohnungen im April 1987 auch wahltaktische Gründe eine Rolle gespielt haben könnten.

Eine andere Entscheidung, also eine „unpopuläre“ Mieterhöhung wenige Wochen vor den Wahlen, hätte der Edelmann Dohnanyi „für nicht richtig plaziert gehalten“. Sein Credo sei immer gewesen, daß man auch unpopuläre Entscheidungen treffen müsse, aber „rechtzeitig, damit wir das auch erklären können“.

Ein Bekenntnis, das den Ausschuß-Mitgliedern ein wenig den Wind aus den Kritik-Segeln nahm. Dohnanyi räumte auch ein, daß die Saga zu seiner Regierungszeit „nicht befriedigend“ organisiert gewesen sei. „Das ist jedem geläufig.“ Es wäre schon wünschenswert gewesen, zu befriedigenderen Lösungen zu kommen. Ging aber nicht wegen diverser Sachzwänge. Pensionärs-Gelassenheit beim Bürgermeister a. D.: „Ich glaube nicht, daß man uns einen Vorwurf machen kann“.

So richtig wagte da gestern auch keines der Ausschuß-Mitglieder zu widersprechen. Selbst der Chef-Ankläger gegen die Saga-Machenschaften, Robert Vogel (FDP), lächelte milde, als Dohnanyi an gemeinsame Regierungszeiten erinnerte.

Am kommenden Dienstag wird die Atmosphäre im Untersuchungsausschuß wohl weniger friedlich sein. Im Zeugenstand steht dann Henning Voscherau, und der ist schließlich noch kein Pensionär. Ulrich Exner

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