piwik no script img

Frauen helfen Frauen

■ Interfraktionelles Bündnis hilft den vergewaltigten Frauen in Bosnien

hilft den vergewaltigten Frauen in Bosnien

Initiiert von den Frauen aller Fraktionen der Hamburger Bürgerschaft, haben sämtliche Abgeordneten ein Sitzungsgeld für vergewaltigte Frauen in Bosnien-Herzegowina gespendet. Einen symbolischen Scheck über 5000 Mark übergaben Ute Pape (SPD), Eleonore Rudolph (CDU), Krista Sager (GAL) und Meta Stölken (FDP) gestern Mischa Ivsic von der Hamburger Frauen-Gruppe „Muka“. „Muka“ ist eine Gruppe muslimischer, kroatischer und deutscher Frauen, die dem Verein „Cap Anamur“ angegliedert ist.

Die Bürgerschaftsfrauen rufen zu weiteren Spenden auf. Mit dem Geld sollen zwei besonders ausgestattete Ambulanzwagen angeschafft werden. Sie sollen der Notfallversorgung vergewaltigter und verletzter Frauen und Kinder in den zugänglichen Teilen des Kriegsgebietes Ex-Jugoslawiens dienen. Optimal wären für Mischa Ivsic zwei große Busse, die genügend Platz bieten für gynäkologische Behandlungen, zur psychologischen Betreuung der Frauen, zum Ausruhen und Waschen. Allerdings rechnet Frau Ivsic mit Kosten zwischen 250000 und 500000 Mark für jeden Bus. Sie ruft deshalb auch Hersteller von medizinischen Geräten zu Sachspenden auf.

Die Frauen der Bürgerschaft stellen in ihrem Aufruf fest, daß im Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina „Vergewaltigung eine Kriegsstrategie“ geworden ist, die besonders eklatant gegen die Genfer Konventionen verstoße. Sie fordern unter anderem „schnelle und unbürokratische“ Hilfe für die Frauen, einen Internationalen Strafgerichtshof und eine UNO-Sonderberichterstatterin für „Menschenrechtsverletzungen an Frauen“. nm

(Spendenkonto 33 33 77 330, Hamburgische Landesbank, BLZ 200 500 00, Stichwort „Muka — Ambulanz-

wagen“)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen