: Inder nach Angriff schwer verletzt
■ Asylbewerberheim angegriffen
Berlin (dpa/AFP/taz) – Ein 42jähriger Inder hat bei einem Angriff vermutlich rechtsradikaler Jugendlicher einen Schädelbruch erlitten. Bereits in der Nacht zum Mittwoch überfielen in Stahlbrode, Kreis Grimmen (Mecklenburg-Vorpommern), vier bis fünf Jugendliche den in Hamburg wohnenden Mann. Sie schlugen ihn mit Stöcken bewußtlos, als er nach einem Besuch in sein Auto steigen wollte. Das Opfer liegt in einer Greifswalder Klinik.
Bisher unbekannte Täter haben in der Nacht zum Donnerstag zwei Anschläge auf Asylbewerberheime verübt. In Wrangelsburg bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) gelang es den Asylbewerbern, das Feuer nach einem Brandanschlag selbst zu löschen. Verletzt wurde niemand. Die Täter hätten vermutlich ein Fenster eingedrückt, Benzin in einen Raum gegossen und entzündet, so die Polizei. Der Sachschaden belaufe sich auf 1.000 Mark.
In einem Asylbewerberheim in Schwerte (Nordrhein-Westfalen) entstand durch Brandstiftung Sachschaden. Von den etwa 50 Heimbewohnern sei niemand verletzt worden, teilte die ermittelnde Staatsanwaltschaft in Hagen mit. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit“ sei davon auszugehen, daß die Brandstiftung nicht das Werk von rechtsextremen Tätern sei, sagte Oberstaatsanwalt Manfred Rösner. Der Brand sei offensichtlich in einem Zimmer des zweistöckigen Asylbewerberheimes gelegt worden. Es gebe „keinerlei Anzeichen“ dafür, daß es sich um einen Anschlag von außen handele. Über die Höhe des Sachschadens konnte die Staatsanwaltschaft keine genauen Angaben machen. Zwei Zimmer seien ausgebrannt, die Heimbewohner hätten mittlerweile in ihre Wohnungen zurückkehren können, berichtete sie.
Auf die Wohnung einer türkischen Familie in Osnabrück ist am vergangenen Dienstag ein Brandanschlag verübt worden. Niemand wurde verletzt. Die Täter hatten mit brennendem Zeitungspapier die Wohnungstür und den dahinterliegenden Vorhang angezündet. Die Familie wird schon seit Wochen von Unbekannten terrorisiert. Unter anderem wurde die Tür der Wohnung eingetreten und die Familie beschimpft.
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