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Raumpatrouille in Schwachhausen

■ Initiative markierte leerstehende Häuser / Gegen Leerstand, und Mietwucher

Leerstand seit über einem Jahr zum Beispiel in der BrahmsstraßeFoto: Oberheide

Auf dem Wohnungsmarkt wird die Lage immer prekärer, die Sozialbehörde sieht sich gezwungen, Asylbewerber in Bunkern unterzubringen. Auf der anderen Seite

hier bitte das

Transparent

stehen ganze Häuser leer. Das hat die Schwachhauser „Initiative gegen Ausländerfeindlichkeit veranlaßt, am Samstag auf Raumpatrouille zu gehen: Eine Gruppe

von sieben AktivistInnen markierten drei Häuser in Schwachhausen, die zum Teil seit Jahren unbewohnt sind.

„Das Haus in der Brahmsstraße 23 ist offensichtlich ein Spekulationsobjekt“, erzählt Hans Höing von der Initiative. Die Nachbarn hätten erzählt, daß der Besitzer 600.000 Mark für das Haus haben wollte und zu diesem Preis keinen Käufer fände. Seit eineinhalb Jahren steht das Gebäude leer. Dabei seien die Häuser für Asylbewerber massiv überbelegt und die dortigen Vermieter erzielten Fabelpreise: In einem Haus in der Schwachhauser Heerstraße bewohnt eine siebenköpfige Familie rund 25 Quadratmeter. Dafür bezahlt das Sozialamt 3.500 Mark Miete.

Schwachhauser Heerstraße 167, Hartwigstraße 14 (eine Etage), ein Haus in der Straße An der Gete — alles Objekte, die schon mindestens ein Jahr leerstehen, sagt die Initiative. Und das soll man auch von außen sehen. Deshalb haben sich die InitiativlerInnen auf den weg gemacht. „In einem Fall hat das Rabatz mit einem Nachbarn gegeben“, erzählt Hans Höing. „Der hat gemeint, dadurch würde die Straße verschandelt. Aber die meisten Reaktionen waren sehr positiv.“ J.G.

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